LOCKRUF DER BERGE1999 Ein etwa anderthalb Meter hoher Stahlzylinder ist auf einem pfeilerartigen Sockel über Augenhöhe placiert. Er ruht auf zwei gummierten Stahlwalzen und rotiert langsam von einem Getriebemotor bewegt mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Umdrehungen pro Stunde. Der Zylinder ist mit etwa 30-40 mittelgroßen Felsblöcken gefüllt. Er ist beidseitig offen, wobei ein Herausfallen der Steine durch seitlich am Zylinder verschraubte Metallstäbe zunächst verhindert wird. An der Innenseite des Zylinders angebrachte Leisten heben die losen Steinbrocken der Rotation folgend empor. Langsam und unaufhaltsam bewegen sie sich auf den Punkt zu, an dem die zufällige Ordnung der ruhenden Steine in ein plötzliches Chaos umschlägt. Die Felsformation stürzt steinschlagartig ab. Die wiedereingekehrte Ruhe ist nur von begrenzter Dauer. Zu einem nicht vorhersehbaren Zeitpunkt kommt es zum nächsten Steinschlag. Die wiederholten Kollisionen führen zum Zerbersten einiger der Steinbrocken. Die kleineren Bruchstücke passieren die von den Metallstäben bewehrten Öffnungen und fallen zu Boden. Im Umfeld der Skulptur entsteht zunehmend ein Trümmerfeld, welches das Ausmaß des sich vollziehenden Dramas widerspiegelt. |
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© Gereon Lepper, 2007